Lösung der
Aufgaben zur Außenwirtschaft
1. Aufgabe:
Zahlungsbilanz
Aktiva
Passiva
Leistungsbilanz
Handelsbilanz
1. Warenexport gegen Barzahlung
150,-
3. Warenlieferung ohne Entgelt
20,- |
2. Warenimport auf Ziel
70,-
Saldo 100,-
|
Dienstleistungsbilanz
Saldo
- 60,- |
4. Urlausbreisen ins Ausland
40,-
5. Kauf von Patenten im Ausland
20,- |
Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen
7. Kapitalerträge aus dem Ausland
15,- |
6. Einkommen ausl. Grenzgänger
5,-
Saldo
10,- |
Bilanz der laufenden Übertragungen
Saldo
- 18,- |
8. Überweisungen von Gastarbeitern
10,-
9. Beitragsüberweisungen an die EU
8,- |
|
Bilanz der Vermögensübertragungen
10. Finanzhilfe der EU
2,-
Saldo
- 18 |
3. Warenlieferung ohne Entgelt
20,-
|
|
Kapitalverkehrsbilanz
2. Warenimport auf Ziel (Warenkredit)
70,- |
Saldo
70,- |
|
Auslandsposition der Deutschen Bundesbank
(Devisenbilanz)
4. Devisen für Auslandsreisen
40,-
5. Devisen für Patente
20,-
6. Devisen an Grenzgänger
5,-
8. Devisen für Gastarbeiter
10,-
9. Devisen für EU
9,- |
1. Devisen aus Warenexporten
150,-
7. Devisen aus Kapitalerträgen
15,-
10. Devisen aus EU-Zuschüssen
2,-
Saldo
84,- |
|
|
2. Aufgabe:
2.1
Terms of Trade: Preisindex der Exportgüter/Preisindex
der Importgüter
Jahr 01: 11/1000; Jahr 02: 45/1000; Jahr
03: 17/1000. Das bedeutet eine Verschlechterung der ToT im zweiten Jahr,
verursacht durch höhere Einfuhrpreise
für Öl; im dritten Jahr nähern sich die ToT wieder dem ersten
Jahr an. Es ist anzunehmen, dass sich sowohl der Preis der PKWs erhöht
hat als auch die Preise für das Rohöl gestiegen sind. Insgesamt
ergibt sich ein schlechteres Austauschverhältnis im Vergleich Jahr
1 und 3, jedoch ein weit besseres als im zweiten Jahr.
2.2.
a) Eine langfristige Verbesserung der ToT
bedeutet für die Bevölkerung in Deutschland, dass für die
gleichen Ausfuhrerlöse
mehr Güter als vorher
eingeführt werden können. Das bedeutet eine Steigerung des inländischen
Lebensstandards und
stellt sich als Vorteil
des Außenhandels dar.
b) Bei einer langfristigen Verschlechterung
der ToT werden die Vorteile aus dem Außenhandel geringer, denn für
die gleiche
Importmenge müssen
mehr Güter exportiert werden.
2.3.
Für die Industrieländer heißt
das, dass sich die Leistungsbilanz verbessert und der Wohlstand zunimmt.
Bei den Entwicklungsländern verschlechtert sich das Verhältnis,
deren Wohlstand nimmt ab.
2.4.
Löhne und Preise für Industrieprodukte
sind stark gestiegen. Länder mit niedrigem Lohnniveau konnten Anteile
am Weltmarkt für Industrieprodukte gewinnen. Das Verhältnis der
Aus- und Einfuhrpreise hat sich verschlechtert, gleichzeitig nahm die Einfuhr
von höherwertigen Produkten zu steigenden Preisen zu. Produktion und
Beschäftigung im Industrieland sinken und die Arbeitslosigkeit nimmt
zu.
3. Aufgabe:
3.1
Durch eine Aufwertung sinkt der Wechselkurs
z.B. von 1,20 € = 1 $ auf 1,05 € = 1 $. Die Exporteure müssen
ihre Güter in USA teurer anbieten, um den gleichen Gegenwert in €
zu erhalten. Die Importeure können dagegen US-Güter billiger
anbieten, da sie weniger für einen Dollar zahlen müssen. Da ein
Gut, dessen Preis steigt, weniger nachgefragt wird und umgekehrt, werden
weniger Güter exportiert und mehr importiert. Der Aktivsaldo der deutschen
Handelsbilanz wird geringer.
3.2
Bei freien Wechselkursen ohne staatliche
Eingriffe vollzieht sich die Preisbildung an den Devisenmärkten wie
die Preisbildung auf den Gütermärkten und der Wechselkurs ergibt
sich als Gleichgewichtspreis im schnittpunkt von Devisenangebot und Devisennachfrage.
Wenn nun ein Handelsbilanzüberschuss besteht, werden mehr Güter
und Dienstleistungen ausgeführt. Das Angebot an Devisen nimmt zu und
danach sinkt der Wechselkurs, der € wird aufgewertet. Wie bereits
unter 3.1. dargelegt, bewirkt die Aufwertung des €, dass die Exporte
sinken und die Importe zunehmen. Dadurch wird der Überschuss in der
Handelsbilanz reduziert. Damit führen freie Wechselkurse langfristig
zu einer ausgelichenen Handelsbilanz.
3.3
a.
b.
Bei einem fixen Wechselkurs und Handelsbilanzüberschuss
ist das Angebot am Devisenmarkt größer als die Nachfrage. Um
ein Absinken des Wechselkurses zu verhindern, muss die Bundesbank Dollar
aufkaufen und mit € bezahlen. Sie schließt damit die Nachfragelücke,
um den festen Kurs zu halten. Es entsteht dadurch für die Bundesbank
kein Liquiditätsproblem, da sie mit dem € zahlt, den sie selbst
schaffen kann. Das bedeutet aber, dass die Geldmenge steigt. Bei gleichbleibendem
oder geringerem Güterangebot (Export > Import) entsteht die Gefahr
einer Inflation im Inland (importierte Inflation).
c.
Maßnahmen der Wirtschaftspolitik, um
Leistungsbilanzüberschüsse zu verringern:
Expansive Geldpolitik durch Senkung des Zinsniveaus:
Niedrige Zinsen verleiten zur Kreditaufnahme und Nachfrage. Bei guter Auslastung
der Kapazitäten kann es zu Preiserhöhungen kommen, die zu einem
Rückgang der Exporte führen können.
Expansive Finanzpolitik: Kreditfinanzierte
Staatsausgaben und Steuersenkungen führen zur Nachfragesteigerung
mit Preissteigerungstendenzen.
Alternative Politik: Aufwertung des €
herbeiführen durch Nachfrage am Devisenmarkt. Bei freien Wechselkursen
nur mit großen Aufwand und internationaler Abstimmung der Zentralbanken
zu erreichen. Wäre auch durch eine Politik der "Importförderung"
zu erreichen, um die Nachfrage nach Dollar zu verstärken.
d.
Expansive Geld- und Finanzpolitik führen
zu mehr Inflation. Es entsteht damit ein Zielkonflikt zwischen den Zielen
Preisniveaustabilität und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht.
Nur durch eine Aufwertung des € wird
das Gleichgewicht am Devisenmarkt wieder hergestellt, ohne dass ein Konflikt
mit den wirtschaftspolitischen Zielen entsteht. Bei der Durchführung
stellen sich jedoch mehr Probleme als bei einer expansiven Geldpolitik.