Die Amerikaner durchblickten schnell die propagandistische
Bedeutung der Tempel. General Eisenhower ordnete darauf im Juni 1945 an, die
Ehrentempel zu beseitigen und die 16 Sarkophage der „Helden der Bewegung“
einzuschmelzen. Dieser Befehl wurde jedoch nur teilweise ausgeführt.
Die Särge brachte man zwar wieder an ihre ursprüngliche Grabstätte,
die angeordnete Sprengung wurde jedoch zur Sicherheit der beiden Galerien
I, II unterlassen. Aus dem eingeschmolzenen Metall wurde in den Münchner
Stadtwerken Lötzinn hergestellt, womit man damaligen Materialknappheit
entgegenwirkte.
Nach zahlreichen Vorschlägen bemühter Architekten die Tempel umzugestalten
(z. B. in Rokoko-Parkbauten) und zwei Jahre endloser Streitereien, wurden
diese schließlich am 9. Januar 1947 gesprengt. Die Aktion wurde gewissenhaft
geplant und ausgeführt, so dass keines der umliegenden Gebäude in
Mitleidenschaft gezogen wurde. Der damalige Bayerische Ministerpräsident
wollte mit der Unkenntlichmachung der Tempel dem Entnazifizierungsprogramm
der Amerikaner gerecht werden. Nach der erfolgreichen Sprengung begann ein
neuer Streit um den angemessenen Umgang mit den übrig gebliebenen Tempelsockeln.
Die nun bepflanzten Sockel, zu Biotopen verwilderten Sockel, stellen bis heute
ein Dokument des NS-Kults darstellen.