Übungsblatt zum Hypothesentest

Seminararbeit von Britta Riedel, 2002


Einseitiger Test


Aufgabe 1:

Der Inhaber eines Losstandes behauptet, dass 90% seiner Lose Gewinne sind. Ein enttäuschter Kunde behauptet, es seien 50%. Die Kontrahenten vereinbaren eine Stichprobenumfang von 10 und legen fest, das die Nullhypothese angenommen wird, wenn 8, 9 oder 10 Gewinne dabei sind.

1.1. Gib die Null- und die Gegenhypothese an

1.2. Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird die Nullhypothese abgelehnt, obwohl sie wahr ist?

1.3. Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird die Gegenhypothese abgelehnt, obwohl sie wahr ist?


Aufgabe 2

Eine Nullhypothese mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 soll gegen eine Alternative Wahrscheinlichkeit von 0,2 mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,01 getestet werden. Dazu wird eine Stichprobe vom Umfang 50 durchgeführt.

2.1. Gib einen allgemeinen Ansatz für den Annahme- und den Ablehnungsbereich an.

2.2. Bestimme mit Hilfe der Irrtumswahrscheinlichkeit den Annahme- und Ablehnungsbereich der Nullhypothese.

2.3. Berechne den Fehler erster und zweiter Art und erkläre deren Bedeutung.


Augabe 3

Ein Hersteller von Wurstpackungen a 100g gibt an, dass 90% der Ware dem aufgedruckten Gewicht entspricht. Er vereinbart mit einem Käufer einen Rabatt von 10%, falls bei einer Stichprobe von 100 Stück mehr als 7 Packungen weniger wiegen und einen Rabatt von 20%, falls mehr als 10 Packungen weniger als 100g wiegen.

3.1. Wie groß ist für den Hersteller das Risiko, a) 10% bzw b) 20% Rabatt gewähren zu müssen?

3.2. Bestimmen sie jeweils den Ablehnungsbereich, wenn das Risiko Rabatt gewähren zu müssen, weniger als 1% betragen soll.

3.3. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Käufer die Ware ohne Rabatt annimmt, obwohl in Wirklichkeit 10% der Packungen nicht das erforderliche Gewicht besitzen?


Zweiseitiger Test


Aufgabe 1

Von den Seiten eines Laplace-Würfels sind 3 Seiten mit der AugenZahl 1, 2 Seiten mit der AZ 4 und 1 Seite mit der AZ 6 beschriftet. Jemand vermutet jedoch, dass es sich nicht um einen Laplace-Würfel handelt. Um dieser Vermutung nachzugehen, würfelt er 200 mal und zählt dabei die Anzahl z der auftretenden 4er. Ist z größer als 60 aber höchstens 77, so bewertet er den Würfel als Laplace-Würfel sonst als einen anderen.

1.1. Mit welcher Wahrscheinlichkeit hält er den Würfel für einen Nicht-Laplace-Würfel?

1.2. Mit welcher Wahrscheinlichkeit hält er einen anderen Würfel, bei dem die AZ 4 mit der Wahrscheinlichkeit 0,25 fällt, für einen Laplace-Würfel?


Aufgabe 2

Eine Partei möchte durch eine Umfrage testen lassen, ob sich ihr Stimmenanteil, der bei der letzten Wahl 10% betrug, verändert hat.

2.1. Ein Umfrageinstitut befragt 200 Personen. Bestimmen sie den Ablehnungsbereich der Nullhypothese: "der Stimmenanteil der Partei hat sich nicht verändert" auf einem Signifikanzniveau von 1%.

2.2. Bei einer Umfrage gaben 27 Personen ihre Stimme der Partei. Kann damit die Nullhypothese auf dem Signifikanzniveau von 5% abgelehnt werden?


Aufgabe 3

Der Kaufpreis für eine Sendung Äpfel wird unter der Annahme vereinbart, dass 15% des Obstes unbrauchbar sind. Sollte die Qualität besser sein, so ist ein Preisaufschlag zu zahlen, ist sie schlechter, wird ein Nachlass gewährt. Die Entscheidung wird nach folgender Regel getroffen: Sind von 50 zufällig ausgewählten Äpfeln mehr als 11 unbrauchbar, gibt es Preisnachlass, sind weniger als 5 unbrauchbar, so ist ein Preisaufschlag fällig.

3.1. Wie groß ist das Risiko des Verkäufers, einen ungerechtfertigten Preisnachlass hinnehmen zu müssen?

3.2. Wie groß ist das Risiko des Käufers, einen ungerechtfertigten Preisaufschlag hinnehemen zu müssen?

3.3. Die Risiken für Preisaufschlag, bzw, -nachlass sollten unter 5% liegen. Wie muß dann die Entscheidungsregel lauten?