2. Arbeitsteilung innerhalb einer Volkswirtschaft
(volkswirtschaftliche Arbeitsteilung)
Verfolgt man die Herstellung eines Wirtschaftsguts,
zum Beispiel die eines Autos, so lassen sich im Wesentlichen drei Wirtschaftsbereiche
unterscheiden, die an diesem Prozess beteiligt sind. Zunächst müssen
die notwendigen Rohstoffe gewonnen werden, z.B. Öl und Metalle. Den
Bereich der Rohstoffgewinnung bezeichnet man als Urproduktion. Es
wird auch vom primären Wirtschaftsbereich gesprochen, zu dem
auch die Land- und Forstwirtschaft gehört. Die Rohstoffe werden weiterverarbeitet,
z.B. wird aus Öl Gummi für Reifen oder Plastik für verschiedene
Rädchen und Hebel gewonnen. Betriebe, die Rohmaterialien weiter verarbeiten,
gehören zum Bereich der Weiterverarbeitung (Industrie und Handwerk)
oder dem sekundären Wirtschaftsbereich. Um die Autos auch verkaufen
zu können, muss der Handel Aufgaben der Verteilung (Distributionsfunktion)
übernehmen. Neben dem Handel unterscheiden wir den Bereich der Dienstleistungen,
zu dem alle Banken und Versicherungen zählen. Diese bilden zusammen
den tertiären Wirtschaftsbereich.
3. Arbeitsteilung innerhalb eines Betriebes
(Betriebswirtschaftliche oder betriebliche Arbeitsteilung)
Innerhalb der einzelnen Betriebe der verschiedenen
Wirtschaftsbereiche werden die Arbeitsvorgänge bei der Herstellung
der Wirtschaftsgüter in einzelne Teilvorgänge zerlegt. Gleichartige
Teilvorgänge werden wiederum gebündelt zum Beispiel bei der Gruppen-
und Teamarbeit, aber auch bei der Betriebsorganisation in Abteilungen.
Viele Betriebe erzeugen ihre Produkte vom Rohstoff bis zum fertigen Wirtschaftsgut
nicht mehr im eigenen Betrieb. An dem Produktionsprozess sind häufig
mehrere Betriebe beteiligt, die für das Wirtschaftsgut die einzelnen
Rohstoffe, verschiedene Baugruppen und Dienstleistungen liefern. Man spricht
auch von zwischenbetrieblicher Arbeitsteilung oder auch von Zuliefererbetrieben.
4. Internationale Arbeitsteilung
Der Handel zwischen den Staaten ist nichts
anderers als eine Form der Arbeitsteilung, die internationale Arbeitsteilung.
So gleicht der internationale Handel die verschiedenen klimatischen und
geologischen Bedingungen auf der Erde aus. Ein Land importiert landwirtschaftliche
Erzeugnisse und Rohstoffe, über die es nicht verfügt. Zweitens
unterscheiden sich die technologische Entwicklungen von Staat zu Staat.
So haben sich die Industrien vieler Länder auf bestimmte Produkte
spezialisiert, die sie in alle Welt exportieren. Drittens basiert die arbeitsteilige
Wirtschaft auf Kostenunterschieden bei der Herstellung von Gütern.
Die jeweiligen nationalen Produktionskosten - und damit die Preise der
Güter - hängen ebenfalls vom Stand der Technik ab; sehr häufig
aber auch von der Höhe der Lohnkosten. Solche Kostenunterschiede machen
den entscheidenden Vorteil der internationalen Arbeitsteilung aus.
Volkswirtschaftlich gesehen lohnt sich der
Welthandel selbst dann, wenn die Wirtschaftsgüter im Inland
kostengünstiger produziert werden als im Ausland. Diese Erkenntnis
stammt bereits von David Ricardo (1772 - 1823), der die Theorie der
komparativen Kosten aufstellte.
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