In der Wirtschaftswissenschaft werden die Mittel zur Befriedigung unserer unendlichen Bedürfnisse mit dem pauschalen Begriff "Wirtschaftsgüter" bezeichnet. Diese Güter findet der Nachfragende, also der potenzielle Käufer, der Haushalt, der Konsument auf den Märkten. Dort bieten die Verkäufer Waren und Dienstleistungen an. In einigen Fällen, zum Beispiel am Obststand auf einem Wochenmarkt, treffen sich Nachfrager und Anbieter persönlich. In anderen Fällen, zum Beispiel auf dem Markt für Wertpapiere, also an der Börse, können Käufe und Verkäufe telefonisch oder per Internet geregelt werden. Während wir die Nachfrage als den am Markt wirksam werdenden Bedarf definieren, ist das Angebot die am Markt wirksam werdende Menge an Gütern und Dienstleistungen. Der Preis beeinflußt ganz wesentlich, wie viele Güter nachgefragt und angeboten werden.
Früher unterschieden Wirtschaftswissenschaftler häufig freie Güter, deren Nutzung nichts kostete, von wirtschaftlichen Gütern, die knapp waren und deren Produktion oder Erwerb etwas kostete. Als Beispiel für freie Güter wurden Wasser und Luft genannt. Diese freien Güter gibt es immer weniger. Sauberes Wasser ist in weiten Teilen der Erde kaum verfügbar und als Trinkwasser nur zu hohen Preisen zu erwerben. Durch aufwändige Wasseraufbereitung kann der Konsument Wasser selbst dort, wo es reichlich zur Verfügung steht, nur gegen Bezahlung erwerben. Der Treibhauseffekt und das Ozonloch oder allgemein der Smog, sorgen dafür, dass auch saubere Luft knapp geworden ist und nicht zum Nulltarif zu haben ist.
Demnach sind alle Güter knapp und damit sind es wirtschaftliche Güter. Dabei wird zwischen materiellen (den Sachgütern) und immateriellen Gütern (Dienstleistungen: Tätigkeiten einer Versicherungsgesellschaft, einer Bank usw.) unterschieden. Die materiellen Güter werden eingeteilt in Güter der ersten Ordnung, die unmittelbar der Bedürfnisbefriedigung dienen (z.B. Obst, Gemüse) und Güter der zweiten oder entfernteren Ordnung, die erst durch Be- und Verarbeitung zur Bedürfnisbefriedigung eingesetzt werden können. Ob materielle und immaterielle Güter bzw. Sachgüter und Dienstleistungen Konsum- oder Produktionsgüter sind, richtet sich nach ihrem Verwendungszweck. Der Schraubenzieher in der Hand des Hobbybastlers ist ein Konsumgut, in der Hand des Werkzeugmechanikers im Betrieb ist er Produktionsgut. Der Wagen des Arztes ist während eines Krankenbesuchs Produktionsgut, auf der privaten Urlaubsfahrt aber ein Konsumgut. Verbrauchsgüter werden im Produktionsvorgang "aufgezehrt", d.h., sie werden fest mit dem hergestellten Produkt verbunden und sind nicht wieder verwertbar, z.B. Mehl beim Brotbacken, Leim in der Möbelherstellung. Gebrauchsgüter können für zahlreiche sich wiederholende Produktionsvorgänge stets neu eingesetzt werden, z.B. Werkzeuge und Maschinen.
Güter die zusammen nachgefragt und zur
gemeinsamen Benutzung hergestellt werden, bezeichnen wir als komplementäre
(sich ergänzende) Güter, z.B. CD-Spieler und CDs, Dieselmotoren
und Dieseltreibstoff. Güter, die sich gegenseitig ersetzen können
und ähnliche Bedürfnisse befriedigen, bezeichnen wir als substitutive
Güter, z. B. Margarine und Butter, Kohle, Gas, Heizöl oder Sonnenenergie
als Energiequellen.
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