Die Wirtschaftssubjekte
Die Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen

Private Haushalte

Arbeitnehmer- und Unternehmerhaushalte bilden die Grundlage des Wirtschaftsgeschehens. Den größten Anteil dabei haben die Arbeitnehmerhaushalte, die Einkommen beziehen, weil sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen und - in geringerem Umfang - Kapital anlegen (sparen). Die Unternehmerhaushalte stellen häufig sowohl Arbeitskraft als auch Kapital zur Verfügung.  Neben Gehältern und Gewinnen aus den Unternehmen bilden die Transferzahlungen eine wichtige Einkommensquelle.  Unter Transferzahlungen, auch Übertragungen genannt, versteht man Zahlungen, denen keine Gegenleistungen gegenüberstehen.  Vor allem Sozialleistungen (Kindergeld, Fürsorgezahlungen, Zuschüsse zur Sozialversicherung) gehören dazu. Um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, müssen die privaten Haushalte den größten Teil ihres Einkommens wieder ausgeben: Sie konsumieren. Der private Haushalt ist eine Stätte des Verbrauchs. Die Güterwahl erfolgt nach Nutzen, Preis, und Einkommenshöhe. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Verbrauch,  Einkommenshöhe und dem Sparen (= Kapital).



Statistisch gesehen unterscheidet man nach der Zahl der im Haushalt lebenden Personen, den Ein-Personen-Haushalt (Single-Haushalt), den Zwei-Personen- Haushalt (Ehepaare ohne Kind) den Drei- und den Vier-Personen-Haushalt. Wenn wir das Einkommen oder auch das Vermögen als Kriterium heranziehen, erhalten wir geringverdienende Haushalte, Haushalte mit mittlerem Einkommen und Haushalte mit höherem Einkommen oder Vermögen. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind Berufe (Tätigkeit) des Haushaltsvorstandes (Arbeiter-, Angestellten-, Arzt-, Beamtenhaushalte, usw.) und die Generationenzahl (Großfamilie, Kleinfamilie).

Die Unternehmen:
Darunter versteht man hauptsächlich Wirtschaftseinheiten, die Leistungen anderer Wirtschaftsteilnehmer kaufen (Arbeitskraft, Rohstoffe, Fertigprodukte), um Güter und Dienstleistungen herzustellen und sie mit Gewinn zu verkaufen. Im Gegensatz zum allgemeinen Sprachgebrauch, der die Produktion mit dem technischen Herstellungsprozess gleichsetzt, umfasst der Begriff im Wirtschaftsleben die sogenannte Urproduktion (Landwirtschaft einschließlich der Fischerei, Forstwirtschaft und Bergbau), die Weiterverarbeitung (Industrie, Handwerk), den Gütertransport, den Handel und den Dienstleistungsbereich. Eine besondere Rolle spielen die Banken: Sie übernehmen den Zahlungsverkehr, vergeben Kredite und verfügen über Geldschöpfungsmöglichkeiten.

Weitere Unterscheidungsmerkmale:


Der Staat:
Darunter versteht man Bund, Länder und Gemeinden, aber auch die Sozialversicherungsträger.  Der Staat übernimmt im Wirtschaftskreislauf verschiedene Aufgaben. Er ist  Produzent (Bundespost, Stadtwerke etc.) und Anbieter von Gütern und Diensten. Der Staat ist aber auch Konsument (Bleistifte, Dienstwagen etc.). Er bildet die Finanzhoheit (kassiert Steuern/Abgaben, verteilt Subventionen/Sozialausgaben etc.) und ist Ordnungsinstanz (nur notwendige Eingriffe).

Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Umverteilung von Einkommen und Vermögen. Er besteuert die Einkommen und Vermögen, die im Wirtschaftsprozess entstanden sind.  Die Steuereinnahmen gibt er zum Teil  für Transferzahlungen wieder aus – nicht nur für die bereits erwähnten Sozialleistungen, sondern auch für Subventionen oder Entwicklungshilfe. Freilich will er mit deren Verkauf  keinen Gewinn erzielen, häufig ist die Nutzung dieser Güter und Dienste sogar kostenlos. Der Staat dient damit der Allgemeinheit, befriedigt Kollektivbedürfnisse indem er öffentliche Güter zur Verfügung stellt. Dazu gehören zum Beispiel Straßen, Flughäfen, Krankenhäuser, aber auch die Landesverteidigung.


Das Ausland
Es ist klar, dass am Wirtschaftskreislauf einer Volkswirtschaft nicht nur Inländer teilnehmen.  Der Wirtschaftsverkehr mit Personen, Unternehmen und auch staatlichen Organisationen, die außerhalb der Landesgrenzen ansässig sind, hat seit Ende des Zweiten Weltkriegs immer mehr zugenommen.  Zudem gibt es so etwas wie eine internationale Arbeitsteilung.  Das heißt, dass manche Staaten in bestimmten Industrien besonders leistungsfähig sind, weil sie sich spezielle Kenntnisse angeeignet haben oder weil die natürlichen Voraussetzungen gut waren.  Man denke nur an die japanische Kameraindustrie, die schwedische Holzwirtschaft, die französischen Käsereien, die italienische Schuhindustrie, die österreichischen Skifabrikanten oder den deutschen Maschinenbau.  Welche grenzüberschreitenden Leistungsströme gibt es?  Gewiss denkt man zuerst an den Austausch von Waren, aber auch Kapital und Dienstleistungen wandern täglich zwischen den Volkswirtschaften hin und her. Zusammengefasst werden die Werte aller außenwirtschaftlichen Transaktionen einer Volkswirtschaft in einem Jahr in der Zahlungsbilanz.


Diese Darstellung lehnt sich an die Übersicht in dem eingeführten Buch dar: Volkswirtschaftslehre, Europa-Lehrmittel, 3. Auflage 1998, S. 46


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