Aufgaben zu
Geld und Geldpolitik


1. Aufgabe:
(Diese und die 2. Aufgabe wurden entnommen Ehebrecht/Joseph/Krenitz: Prüfungsbuch für Wirtschaftsgymnasien, Ludwigshafen 1997, S. 30)

Die Quantitätstheorie des Geldes (auch Verkehrsgleichung) beschreibt folgenden Zusammenhang:

Handelsvolumen (Inlandsprodukt) * Preisniveau = Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit

Die Vertreter dieser Theorie behaupten, dass H und U kurzfristig konstante Größen sind und deshalb nur eine funktionale Beziehung zwischen P und G bestehe. Somit ist Inflation Ausdruck und zwangsläufige Folge eines Anstiegs der Geldmenge pro Produktionseinheit (pro Einheit Handelsvolumen).

1.1 Angenommen, in einer Volkswirtschaft liegen folgende Daten vor:
 

Geldmenge (G) 
72  GE
Umlaufgeschwindigkeit (U) 
10  GE
Handelsvolumen (H)
600  GE
Preisniveau (P) 
1,2 GE

1.1. Um wie viel Geldeinheiten (GE) dürfte sich die Geldmenge bei einem angestrebten realen Wirtschaftswachstum von 5 %     erhöhen, ohne dass sich das Preisniveau erhöht?
1.2. Ermitteln Sie das Preisniveau, wenn sich die Geldmenge bei einem angestrebten Wirtschaftswachstum von 5 % auf 8 Geldeinheiten erhöht?
1.3. Ermitteln Sie das Preisniveau, wenn sich nur die Geldmenge um 8 Geldeinheiten (GE) erhöht, U und H jedoch konstant bleiben?
1.4. Führt eine Erhöhung der Geldmenge und damit zugleich auch der monetären Nachfrage automatisch zu einer Erhöhung des Preisniveaus? Geben Sie eine differenzierte Begründung!

2. Aufgabe:
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass auch bei rückläufiger Nachfrage und rückläufiger Kapazitätsauslastung das Preisniveau angestiegen ist, obwohl nach den Marktgesetzen der klassischen Konjunkturtheorie in einer Rezessionsphase die Preise sinken müssten. Erläutern Sie dieses Phänomen!

3. Aufgabe:
(Diese Aufgabe wurde entnommen G. Hartmann: Volkswirtschaftslehre für Fachoberschulen, Rinteln 2001, S.185)
Der Preisindex für die Lebenshaltung eines Vier-Personen-Arbeitnehmerhaushalts mit mittlerem Einkommen entwickelte sich wie folgt:
 

Jahr
00
01
02
03
04
Preisindex
100
105,1
110,8
117,9
125,7

3.1 Analysieren Sie diese Daten und beschreiben Sie, wie sie gewonnen werden!
3.2 Warum kann man aus dem Preisindex allein keine Aussage über die Entwicklung des Lebensstandards machen?
3.3 Auf welche Ursachen lässt sich diese Preisentwicklung zurückführen? In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass auch bei rückläufiger Nachfrage und rückläufiger Kapazitätsauslastung das Preisniveau gestiegen ist, obwohl nach den Marktgesetzen in einer Rezessionsphase die Preise sinken müssten. Geben Sie möglich Erklärungen für dieses Phänomen an!
 

4. Aufgabe:
(Diese Aufgabe war Bestandteil der Abiturprüfung 1998 im Grundkurs Wirtschafts- und Rechtslehre in Bayern. Entnommen der Prüfungsaufgabensammlung Abitur 2000, Wirtschaft/Recht des Stark-Verlages, S. 99-1)
 

Das vorrangige Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist gemäß Art. 105 des Vertrags über die Europäische Union, die Preisniveaustabilität zu gewährleisten. Die EZB unterstützt die allgemeine Wirtschaftspolitik der Europäischen Union soweit dies ohne Beeinträchtigung der Preisniveaustabilität möglich ist. Mit Einführung des Euro erhielt die EZB die geldpolitische Kompetenz innerhalb der Europäischen Union.

4.1 Beschreiben Sie anhand von drei Aspekten, inwiefern es zu einem Konflikt zwischen der Geldpolitik der EZB und den Interessen einzelner nationaler Regierungen kommen könnte!
4.2 Erläutern Sie drei mögliche Auswirkungen auf die Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verlieren sollte!


 
 

zur Aufgabenübersicht
zur Übersicht 13. Klasse