Abschlussprüfung zur Erlangung der fachgebundenen Hochschulreife
Frühjahr 2005

Aufgabengruppe A:   A I   A II

A I

1.0    

Gegeben ist die Funktion    mit der maximalen Definitionsmenge D(f) . Ihr Graph wird mit G(f). bezeichnet.

 
1.1

Zeigen Sie, dass gilt: D(f) = IR \ [0;2]. Untersuchen Sie das Verhalten von  f(x)  an den Rändern von D(f), geben Sie die Gleichungen aller Asymptoten von  G(f)  an und berechnen Sie die Nullstelle von  f.   (10 BE)

 
1.2

Bestimmen Sie das Monotonieverhalten von  f .
(Teilergebnis:  )   (5 BE)

 

1.3

Zeichnen Sie  G(f)  unter Verwendung der bisherigen Ergebnisse und nach Berechnung geeigneter Funktionswerte für  –5 ≤ x ≤ 7  in ein kartesisches Koordinatensystem. (1 LE = 1 cm)   (5 BE)

 

1.4

Die Funktion    mit  D(F) = D(f)  ist eine Stammfunktion von f. Ermitteln Sie unter Verwendung bisheriger Ergebnisse die Abszisse und die Art des Extrempunktes und das Krümmungsverhalten des Graphen von F.   (6 BE)

 
 

2.0

Gegeben ist die Funktion    mit der maximalen Definitionsmenge  D(g). Der Graph der Funktion  g  heißt G(g).

 

2.1

Geben Sie D(g) an und bestimmen Sie das Verhalten von g(x) in der Umgebung der Definitionslücke. Ermitteln Sie die Gleichungen und die jeweilige Art aller Asymptoten von G(g).   (7 BE)

 

2.2

Ermitteln Sie die Menge B der x-Werte, für welche G(g) oberhalb der Geraden  k  mit der Gleichung  y = 2x + 3  verläuft.   (3 BE)

 

2.3

Berechnen Sie die Flächenmaßzahl  A(b)  der Fläche, die von G(g), der Geraden  k  und den Geraden mit den Gleichungen  x = 4  und  x = b  mit    eingeschlossen wird. Untersuchen Sie, ob  A(b)  für    gegen einen endlichen Wert strebt.   (6 BE)

 
 

3.0

Die Anzahl  p  der Pilze in einer Kultur in Abhängigkeit von der Zeit  t  in Stunden wird für  t ≥ 0  durch den Funktionsterm  p(t)  =    beschrieben. Im Funktionsterm und bei Berechnungen wird auf Benennungen verzichtet.

 

3.1

Bestimmen Sie die Anzahl der Pilze zum Zeitpunkt  t = 0  und nach sehr langer Beobachtungszeit. Berechnen Sie den Zeitpunkt t1, zu dem die Pilzkultur 875 Pilze enthält.   (5 BE)

 

3.2

Nun wird die Ableitungsfunktion    und  t ≥ 0  betrachtet. Interpretieren Sie    im gegebenen Sachzusammenhang und zeigen Sie, dass die Anzahl der Pilze im gesamten Beobachtungszeitraum echt monoton zunimmt.
(Teilergebnis:  )   (5 BE)

 

3.3

Ohne Nachweis kann im Folgenden verwendet werden, dass    für  t = ln 7  seinen maximalen Wert annimmt. Zeichnen Sie den Graphen von    für  0 ≤ t ≤ 6  unter Verwendung der bisherigen Ergebnisse und der Berechnung weiterer geeigneter Funktionswerte in ein Koordinatensystem.
(Maßstab:  t-Achse: 1h 2cm ;  -Achse: 100 Pilze / h 1cm )   (5 BE)

 

3.4

Zeichnen Sie unter Verwendung der Eigenschaften des Graphen von    den Graphen von   p  in das Koordinatensystem von Teilaufgabe 3.3.
(Maßstab:  t-Achse: 1h 2cm ;  p-Achse: 100 Pilze 1cm )   (3 BE)

 
 

 Lösungen zur Aufgabengruppe A I

 

A II



1.1     Geben Sie D(fa) an und untersuchen Sie das Verhalten von fa(x) in der Umgebung der
          Definitionslücke. Geben Sie die Nullstelle von fa an und beschreiben Sie den Verlauf
          von G(fa) in der Umgebung der Nullstelle.   (6 BE)

1.2     Bestimmen Sie die Wertemenge W(fa) von fa .  (3 BE)

1.3     Zeigen Sie, dass alle Graphen G(fa) die y-Achse im gleichen Punkt T schneiden und
          ermitteln Sie in Abhängigkeit von a eine Gleichung der Tangente an G(fa) in diesem
          Punkt T.
          

Im Folgenden sei  a = 2 . Die Funktion f2 wird kurz mit f, ihre Definitionsmenge mit D(f) und
ihr Graph mit G(f) bezeichnet.


1.4     Ermitteln Sie - möglichst einfach - die Art und die Koordinaten des Extrempunktes
          von G(f).    (4 BE)

1.5     Geben Sie die Gleichungen aller Asymptoten von G(f) an und berechnen Sie
          f(-3,75), f(-1) und f(0). Zeichnen Sie die Asymptoten und G(f) nach Berechnung weiterer
          geeigneter Funktionswerte für  in ein kartesisches Koordinatensystem.
          ( 1 LE = 0,5 cm )         (7 BE)

1.6     Untersuchen Sie ohne Verwendung der zweiten Ableitung von f, ob G(f) für 
          einen Wendepunkt besitzt.      (3 BE)

1.7     Die Funktion  ist eine Stammfunktion von f. Geben Sie
          die Abszisse des Punktes an, in dem der Graph von F eine waagrechte Tangente besitzt
          und bestimmen Sie die besondere Art dieses Punktes.   (3 BE)




1.8.1  Geben Sie D(g) an und untersuchen Sie das Verhalten von g(x) an den Rändern
          der Definitionsmenge  D(g).    (5 BE)



1.8.3  Der Graph G(f) und die Geraden mit den Gleichungen  y = 1  und  x = 6  begrenzen
          im ersten Quadranten eine Fläche. Schraffieren Sie diese Fläche in der Graphik von
          Aufgabe 1.5 und berechnen Sie die Maßzahl A des Flächeninhalts dieser Fläche. (5 BE)



2.0     Unter natürlicher Radioaktivität versteht man die Eigenschaft von bestimmten
          Atomkernen, sich unter Aussendung von Strahlen umzuwandeln bzw. zu zerfallen.
          Die Größe, die diese Umwandlung beschreibt, ist die Aktivität A(t). Sie gibt die Anzahl
          der radioaktiven Zerfälle pro Minute zu einer bestimmten Zeit t an.
          Die Aktivität ändert sich im Laufe der Zeit nach folgendem Gesetz :
                                  
          Die Zeit t  wird in Jahren angegeben, A0 ist die Aktivität zur Zeit  t = 0 und k ist
          die sogenannte Zerfallskonstante.
          Für alle folgenden Aufgaben wird der radioaktive Kern des Kohlenstoffs C14 untersucht.
          Bei Berechnungen kann auf die Verwendung von Einheiten verzichtet werden.

2.1     Zur Zeit  t1 = 550 Jahre beträgt die Aktivität   , zur Zeit  t2 = 1162 Jahre
          beträgt die Aktivität   . Ermiteln Sie die Werte von  A0 und k .
                 (6 BE)

2.2      Im Jahre 1947 wurden in einer zerfallenen Tempelruine am Toten Meer die berühmten
           "Qumran Papyrus-Rollen" gefunden, die Aufschluss über die Authentizität des
           Alten Testaments gaben.
           Um deren Echtheit zu prüfen, wurde die sogenannte "C14-Methode" angewandt.
           Dabei wird ausgenutzt, dass jeder lebende Organismus unter anderem radioaktive
           C14-Atome aus der Luft aufnimmt, wobei deren Anteil über Jahrtausende als konstant
           betrachtet wird. Sobald ein Organismus stirbt, endet die Aufnahme von C14-Atomen.
           Der in dem toten Organismus vorhandene Kohlenstoff C14 zerfällt nach dem
           unter 2.0 bzw. 2.1 formulierten Gesetz.
           Im Jahre 1947 ergab die Untersuchung einer Probe dieser Papyrus-Rollen, dass diese
           nur noch 79% der Aktivität A0 besaß, die an lebenden Organismen festzustellen ist.
           Berechnen Sie, vor wie vielen Jahren ungefähr die Papyrusstauden geerntet wurden,
           die zur Herstellung der Qumran-Rollen verwendet wurden.     ( 4 BE)

2.3      Bekannter als die Zerfallskonstante k ist der Begriff der Halbwertszeit tH .
           Die Halbwertszeit gibt die Zeitspanne an, nach der sich die Aktivität jeweils
           halbiert hat. Drücken Sie die Halbwertszeit tH in Abhängigkeit von der
           Zerfallskonstanten k aus und berechnen Sie anschließend den Wert von tH für den
           Kern des Kohlenstoffs C14 .     (4 BE)

 

 Lösungen zur Aufgabengruppe A II