Abschlussprüfung zur Erlangung der fachgebundenen Hochschulreife
Frühjahr 2003

Aufgabengruppe B:   B I   B II

B I

1.0    

Gegeben sind im IR die Vektoren    mit  a IR  sowie die Punkte  P(0 | 4 | 1)  und  Q(5 | 6 | 7).

 

1.1

Berechnen Sie den Wert von a, für den die Geraden    und    mit r, s IR genau einen Schnittpunkt haben. Stellen Sie für  a = –2  eine Gleichung der Ebene  E  in parameterfreier Form auf, welche h–2 und g enthält.
(Mögliche Lösung:    E:  2x1 – 2x2 – x3 + 9 = 0 )   (7 BE)

 

1.2

Ermitteln Sie eine Gleichung der Schnittgeraden  k  der Ebene  E  und der x2x3-Koordinatenebene.   (4 BE)

 

1.3

Der Punkt  R (r1 | r2 | 4)  mit  r1, r2 IR  liegt auf der Geraden  PQ.  Ermitteln Sie die Werte  r1  und  r2  sowie das Teilverhältnis  λ  von  R  bezüglich der Strecke  [PQ].   (4 BE)

 
 

2.0

Die drei Zweigwerke U, V, W eines Betriebes sind nach dem Leontief-Modell untereinander und mit dem Markt verflochten. Die derzeitige Produktion beträgt im Werk U 800 ME, im Werk V 450 ME und im Werk W 300 ME. Die Verflechtung ist der nebenstehenden Tabelle zu entnehmen.

 

U

V

W

Markt

U

a

450

180

10

V

0

b

0

360

W

160

0

c

80

 

2.1

Ermitteln Sie die Werte  a,  b  und  c  und die Inputmatrix  A.   (4 BE)

 

2.2

Die Abgabe von U an den Markt soll sich auf 62 ME erhöhen, ohne dass sich die Abgaben von V und W an den Markt ändern. Ermitteln Sie die dazu benötigten Produktionsmengen der einzelnen Zweigwerke.   (5 BE)

 

2.3

Nun wird festgestellt, dass die Produktionsmengen in V und W doch nicht erhöht werden können, sondern lediglich die Produktion in U ausgeweitet werden kann. Es wird für jede produzierte und an den Markt abgegebene Mengeneinheit  1 GE (Geldeinheit) erzielt. Ermitteln Sie die maximal mögliche Gesamteinnahme, die durch die Ausweitung der Produktion in U erreicht werden kann.   (6 BE)

 
 

3.0

Gegeben sind die Matrizen
  und    mit  d IR.

 

3.1

Bestimmen Sie den Wert von  d,  für den die Matrix  D  als Linearkombination von  A,  B  und  C  dargestellt werden kann.
(Ergebnis:  d = 4 )   (6 BE)

 

3.2

Untersuchen Sie unter Verwendung von Aufgabe 3.1, ob die Matrizen  A,  B,  C  und  E  linear abhängig sind.   (4 BE)

 

 Lösungen zur Aufgabengruppe B I

 

B II

 

1.0    

Im  IR  sind die Geraden  g: und  h: mit  k, m, a IR  sowie der Punkt  P (–5 | 1 | 2)  gegeben.

 

1.1

Untersuchen Sie, ob der Punkt  P  auf der Geraden  g  liegt.   (2 BE)

 

1.2

Die Ebene  E1  enthält die Gerade  g  und den Punkt  P. Bestimmen Sie jeweils eine Gleichung der Ebene  E1  in Parameterform und in parameterfreier Form.
(Mögliches Ergebnis für E1:   2x1 + 3x3 + 4 = 0 )   (5 BE)

 

1.3

Die Koordinatenebenen zerlegen den IR3 in acht Oktanten. Die Koordinaten sämtlicher Punkte eines dieser Oktanten besitzen nur positive Vorzeichen. Untersuchen Sie, ob die Ebene  E1  diesen Oktanten durchläuft und beschreiben Sie die besondere Lage der Ebene  E1  im Koordinatensystem.   (3 BE)

 

1.4

Untersuchen Sie die Lage der Geraden  ha  zur Ebene  E1  in Abhängigkeit von  a.   (5 BE)

 

1.5

Die Geraden  ha  liegen für alle  a  in der Ebene  E2 . Geben Sie eine Gleichung der Ebene  E2  in Parameterform an.   (3 BE)

 

1.6

Erläutern Sie auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse, wie die Gerade  g  zu allen Geraden  ha  mit  a  IR \ {2}  verläuft.   (2 BE)

 
 

2.0

In einem Industrieunternehmen sind die drei Produktionsbereiche U, V, W nach dem Leontiefmodell untereinander und mit dem Markt verflochten. Gegeben sind die Inputmatrix  A =   und der Marktvektor   .

 

2.1

Berechnen Sie den Produktionsvektor    und erstellen Sie die Input-Output-Tabelle.
(Zur Kontrolle:  x1 = 30,  x2 = 20,  x3 = 40 )   (6 BE)

 

2.2

Im nächsten Produktionszeitraum bleibt die Produktion im Bereich U unverändert, bei V sinkt sie auf die Hälfte ab. Ermitteln Sie das Intervall   , in dem die Produktionsmenge von W variieren kann. Bestimmen Sie den Marktvektor   ,  falls die Produktionsmenge von W auf den kleinsten Wert absinkt.  (6 BE)

 
 

3.

Im  IR  sind die Vektoren   ,   ,    und    gegeben.
Zeigen Sie, dass sich der Vektor    als Linearkombination von    und    darstellen lässt, aber    nicht als Linearkombination von    und  . Erläutern Sie anhand einer Skizze die gegenseitige Lage der vier Vektoren.  (8 BE)

 Lösungen zur Aufgabengruppe B II