Die Ähnlichkeit der wirtschaftlichen Abläufe mit dem menschlichen Blutkreislauf und Stoffwechsel brachte vor über 200 Jahren den Leibarzt Ludwig XV, Francois Quesnay, auf die Idee, Geld- und Güterströme einander gegenüberzustellen und so das Modell des Kreislaufs in die Wirtschaftstheorie einzuführen. |
Es wird von folgenden Beziehungen ausgegangen:
1. Die Haushalte stellen den Unternehmen Arbeitskräfte und Kapitalgüter zur Verfügung und empfangen dafür von den Unternehmen Geldeinkommen in Form von Löhnen, Gehältern und Gewinnen.
2. Die von den Unternehmen hergestellten Produkte werden von den privaten Haushalten (Konsum), vom Staat (staatlicher Konsum und staatliche Investition), vom Ausland (Exporte) und von den Unternehmen (Investition) verbraucht bzw. verwendet werden. Die entsprechenden Geldströme fließen dem Sektor Unternehmen zu.
3. In dem Modell des erweiterten Wirtschaftskreislaufs wird berücksichtigt, dass der Staat als Nachfrager nach Gütern auftritt, dass er von den Haushalten direkt oder über die Unternehmen indirekt Steuern erhebt, um damit seine Ausgaben zu finanzieren. Außerdem benötigt er die Mittel für Transferzahlungen an die Haushalte und für Subventionen an die Unternehmen. Es wird unterstellt, dass der Staat zur Deckung eines Haushaltsdefizits Kredite aufnimmt.
4. Außerdem wird davon ausgegangen, dass auch Exporte an das Ausland und Importe aus dem Ausland erfolgen.
5. Das Sparen der privaten Haushalte fließt
über die Kreditmärkte (Banken) den Unternehmen zu, die sie für
ihre zusätzlichen Investitionen benötigen.
Das Modell ist von der Realität entfernt, denn
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Private Haushalte | Y + ZH | Tdir + CH + SH |
Unternehmen | CH + CSt + ZU
+ X + Ibr (Ine+ D)
oder CH + CSt + ZU + X + Ine |
Y = Tind + M + D
Y + Tind + M |
Staat | Tdir + Tind
Bei Kreditaufnahme durch den Staat: Tdir + Tind + KrSt Bei Rückzahlung von Schulden oder Sparen des Staates: Tdir + Tind |
ZH + ZU
+ CSt
ZH + ZU + CSt ZH + ZU + CSt + SSt |
Ausland | M
Bei positivem Außenbeitrag: (M>X) |
X
Bei negativem Außenbeitrag: (X > M) |
Banken | (SSt) + SH + (M>X) | Ine + KrSt + (X>M) |
Y | Volkseinkommen (Faktoreinkommen) |
ZH | Transferzahlungen an Haushalte |
CH | Konsumausgaben der Haushalte |
SH | Sparen der Haushalte |
Ibr | Bruttoinvestitionen |
Ine | Nettoinvestitionen (Bruttoinv. - Abschreibungen) |
D | Abschreibungen (Ersatzinvestitionen) |
Tdir + Tind | Direkte und indirekte Steuern |
ZU | Subventionen an Unternehmen |
X | Exporte |
M | Importe |
SSt | Sparen des Staates |
CSt | Konsum des Staates |
KrSt | Kreditaufnahme des Staates |
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