• Früherkennung: Durch eine regelmäßige Analyse sollen Marktchancen und -risiken frühzeitig erkannt werden.
• Selektion: Durch ein zielgerichtetes Vorgehen werden aus der Datenflut nur solche Informationen herausgefiltert und beschafft, die auch für das Unternehmen tatsächlich relevant sind.
• Verständnis: Die Marktinformationen können die interne Sichtweise der Unternehmensführung objektiver gestalten, fördern das Verständnis für Marktzusammenhänge und erleichtern die Formulierung von Marketingzielen und -strategien.

• betriebliche Marktforschung (Eigenforschung durch das Unternehmen)
• Institutsmarktforschung (Fremdforschung durch eingeschaltete Marktforschungsinstitute).

• Ökoskopische Marktforschung: bezieht sich auf die Untersuchung ökonomisch relevanter Marktgrößen, wie
• Marktpotential: maximal mögliche Gesamtabsatzmenge eines Produktes auf einem Markt (Aufnahmefähigkeit eines Marktes)
• Marktvolumen: realisierter gegenwärtiger Gesamtabsatz (aller Anbieter) auf einem Markt
• Marktanteil: Anteil eines Anbieters am Marktvolumen.
• Demoskopische Marktforschung: bezieht sich auf die Analyse der Marktteilnehmer hinsichtlich
• sozio-demographischer Merkmale (z.  B. Alter, Geschlecht, Familienstand, Religion)
• psychographischer Merkmale (z.  B. Bedürfnisse, Einstellungen, Werte)

•  Primärforschung: die benötigten Daten werden originär mittels Beobachtung und bzw. oder Befragung erhoben. Vorteile:
• Informationsbeschaffung kann genau auf Informationsbedarf zugeschnitten werden
• Informationen werden aktuell erhoben
• methodische Vorgehensweise wird selbst festgelegt und ist im Detail bekannt.
Nachteile:
• in der Regel zeitaufwendig
• sehr kostenintensiv.

Auswahlverfahren der Primärforschung:
• Vollerhebung: Alle Angehörigen einer Zielgruppe (die ganze Grundgesamtheit) werden untersucht, d.h. alle Personen, über die Aufschlüsse gewonnen werden sollen, sind Gegenstand der Untersuchung. Dieses Verfahren findet in der Regel dort Anwendung, wo die Zahl der zu untersuchenden Einheiten relativ gering ist.
• Teilerhebung: Aus größeren Grundgesamtheiten (z.B. alle Bundesbürger, alle PKW-Besitzer, alle Käufer von Fernsehzeitschriften) wird eine Stichprobe so ausgewählt, dass sie für die jeweilige Grundgesamtheit repräsentativ ist. Man unterscheidet dabei zwischen der Zufallsauswahl (Randomverfahren) und dem Quotenverfahren. Bei der Zufallsauswahl wird aufgrund der Wahrscheinlichkeitstheorie z.B. jeder hunderste Bürger aus einem Adressenverzeichnis ausgewählt. Dagegen wird beim Quotenverfahren nach vorher festgelegten Merkmalen, wie z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen, beliebige Bürger nach bestimmten prozentualen Anteilen (Quoten) ausgewählt.
Erhebungsmethoden der Primärforschung
• Befragung: Sammlung von Marktdaten (z.B. Alter, Einkommen, Fernsehgewohnheiten, Einstellungen...) schriftlich, mündlich mit Hilfe von Fragebögen zur Erstellung eines Meinungsbildes zu einem bestimmten Produkt und Produktgruppe.
• Interview: Erhebung zu einer grundsätzlichen Meinung, die für ein bestimmtes Konsumverhalten ausschlaggebend sein kann, um wirkliche Kaufmotive offen zu legen.
• Test (Experiment): Durchführung von Meinungserhebungen mit Versuchspersonen, die sich z.B. auf den Geschmack, den Namen, die Verpackung... eines bestimmten Produkts beziehen.
• Beobachtung: Erhebung von Sachverhalten und Verhaltensweisen ohne Befragung, z. B. wird das genaue  Verhalten der Käufer beobachtet (Verweildauer vor dem Produkt, Laufrichtung im Geschäft etc.)
• Paneltechnik: Regelmäßige Befragung einer bestimmten Personengruppe über einen längeren Zeitraum anhand von speziellen Fragebögen wie z.B. die regelmässige Aufzeichnung des Konsumverhaltens einer vierköpfigen Familie.

• Sekundärforschung: greift auf bereits vorhandene Daten zurück, die für andere oder ähnliche Zwecke im Unternehmen oder von Dritten erhoben wurden. Typische externe Datenquellen sind beispielsweise Veröffentlichungen und Datenaufzeichnungen von Verlagen, Verbänden, Kammern, statistischen Ämtern und wissenschaftlichen Institutionen.

Vorteile:
• schnelle Informationsbeschaffung
• niedrige Kosten
• bei gesamtwirtschaftlichen Daten in der Regel die einzig sinnvolle Informationsbeschaffung.
Nachteile:
• mangelnder Umfang der Daten
• mangelnde Abdeckung des Informationsbedarfes
• fehlende Aktualität der Daten
• unmethodisches Vorgehen bei der Datenerhebung
• fehlende Vergleichbarkeit bei Daten aus mehreren Sekundärquellen.

Marktforschung unterscheidet sich von einer provisorischen, eher zufälligen Markterkundung dadurch, dass es immer ein zielorientierter und geplanter Prozeß ist. Der Ablauf dieses Prozesses gliedert sich dabei in fünf typische Phasen:

• Problemerkennung: Zunächst ist der Informationsbedarf festzustellen und das genaue Untersuchungsziel festzulegen.
• Bestimmung des Untersuchungsablaufs: Hier ist u.a. festzulegen, welche Form der Informationsbeschaffung (Primär- und/oder Sekundärforschung) genutzt wird, wie groß der Untersuchungsumfang sein soll, welches Budget benötigt wird.
• Informationsgewinnung: In dieser Phase werden die relevanten Informationen gesammelt.
• Informationsaufbereitung: Die erhobenen Daten sind aufzubereiten, (statistisch) auszuwerten und zu interpretieren.
• Kommunikation und Dokumentation: Die Untersuchungsergebnisse sind im Unternehmen bei den Entscheidungsträgern zu präsentieren und in einem Bericht zu dokumentieren.